Mittwoch, 3. Februar 2016

Rezension: `Ich bleibe eine Tochter des Lichts` von Shirin





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Sollte man lesen..... !!














Die junge Jesidin Shirin lebt mit ihrer Familie in einem Dorf im Nord- Irak. Sie ist eigentlich ein ganz normales junges Mädchen, sie geht zur Schule und träumt davon, später zu studieren. Genau wie bei uns in Europa besitzt jeder ein Handy und mit ihren Freundinnen kann Shirin auf Facebook chatten. 
Nur das Verhältnis zu jungen Männern ist anders als bei uns. Sex ist ein Tabuthema und als Jungfrau in die Ehe zu gehen, ist selbstverständlich.
Mit  den arabischen Nachbarn leben sie Tür an Tür, es gibt keinerlei Probleme und man vertraut sich gegenseitig.
Das idyllische Dorfleben wird im August 2014 durch einfallende IS Terroristen jedoch jäh zerstört. Die Familien können nicht glauben, dass hinter den vermummten brutalen Männern eventuell ihre muslimischen Bekannten und Nachbarn stecken. Deswegen erkennen sie auch die Gefahr erst, als es zu spät ist.
Shirin wird gefangen genommen und ein Alptraum beginnt für  das junge Mädchen...

Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, die Sprache ist einfach, man könnte auch kindlich sagen, eben die eines jungen Mädchens.

In Rückblenden erzählt Shirin ganz ausführlich, welches Leid ihr zugefügt wurde. Es wird dem Leser vor Augen geführt, was Menschen an Grauen erlebt haben, bevor sie flüchten konnten.
Ganz schlimm fand ich, dass viele Familien ihre misshandelten und vergewaltigten Töchter verstoßen, weil sie keine Jungfrauen mehr sind und so deren Elend noch vergrößern. Vielen Mädchen bleibt dann nur noch Selbstmord als Ausweg.
Auch Shirin hatte während ihres Martyriums  immer den Gedanken, ob ihre Familie sie noch lieben wird.
 Eine schreckliche Vorstellung, sich bei all den Qualen zusätzlich überlegen zu müssen, ob man sich auf die eigene Familie noch  verlassen kann. Bis heute hat sie ihrem Vater nicht gesagt, was ihr passiert ist und dass sie keine Jungfrau mehr ist.

Inzwischen ist Shirin die Flucht nach Deutschland gelungen,  doch das Erlebte läßt sie nicht los. 
Mich hat das Buch einige Zeit nach dem Lesen noch beschäftigt und ich habe wieder einen etwas anderen Blick auf manche Dinge bekommen.
  Eine ganz klare Kaufempfehlung!!!







Ich danke dem  Europa Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares



2 Kommentare:

  1. Solche Einzelschicksale sind immer viel eindrücklicher als das Leid von vielen Menschen ... alleine das ist schon traurig.
    Noch trauriger ist es aber, dass die Leute, die so was lesen sollten, um einen anderen Blick auf manche Dinge zu erhalten, es wohl sicher nicht in die Hand nehmen werden.

    Danke für deine Rezension! :)

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