Samstag, 3. Oktober 2015

Lesung: Wolfgang Wettstein- Jürgen Orthaus - Prof. Rothschild Köln 25.09.2015




                           


Am letzten Freitagabend hatte ich Karten für eine Lesung des Autors Wolfgang Wettstein.


Mehr als an ihm war ich eigentlich  an der Location interessiert, denn es sollte in der Rechtsmedizin Köln stattfinden.



Dieses Schild hing im Eingang :-)


Im Programm stand, dass auch ein Rechtsmediziner vor Ort sei und das hörte sich spannend an.
Trotzdem ging ich ohne große Erwartungen los, 
denn ich habe schon einige Male  Mark Benecke gesehen, sowie Michael Tsokos und da ist man ja schon anspruchsvoller. :-)


                     



Natürlich war ich wieder so früh da, dass die Plätze in der ersten Reihe unsere waren.
Durch den Abend führte Jürgen Orthaus, der viele Jahre als Moderator und Journalist beim WDR tätig war.
 Der Autor Wolfgang Wettstein ist ebenfalls ein bekannter Journalist in der Schweiz, leitet seit schon lange die Sendung `Kassensturz`, vergleichbar mit dem deutschen `Wiso`.
Der Dritte im Bunde war  Herr Professor Dr. Rothschild, der Leiter des Instituts, der die Fragen zur Rechtsmedizin beantwortete.
Das Licht im Hörsaal war grell und ungemütlich und als die drei Herren da nebeneinander saßen, machte ich mich eher auf einen unspektakulären Abend gefasst.

                   


 Doch dann gings los.....

 Auf die Frage an Prof. Rothschild, ob er mit den reichen Rothschilds verwandt sei, meinte der Professor, verwandt sicher, aber bis er an der Reihe sei, um zum Reichtum zu gelangen, müssten schon noch einige vor ihm sterben.. Das zog direkt die ersten Lacher im Publikum nach sich, denn gerade aus seinem Munde hörte sich das irgendwie sehr lustig an.

Der Moderator Jürgen Orthaus war total locker, hatte sich professionell vorbereitet auf die Lesung, das merkte man an der Fragestellung und wie er insgesamt durch den Abend führte. Wenn er laut loslachte, konnte kaum jemand ernst bleiben.



Natürlich las aber auch der Autor Wolfgang Wettstein aus seinem Debütroman `Mörderzeichen`.


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Herr Prof. Rothschild saß erst schweigend dabei, aber man merkte, dass er bei manchen Abschnitten über die Autopsien innerlich schmunzelte.
Das fiel natürlich auch dem Moderator auf und er hakte sofort nach. Prof. Rothschild meinte aber, dass Wolfgang Wettstein sehr genau recherchiert habe für seinen Roman, nur manche Details mache er einfach in seinem Institut anders. 
Und dann stellte sich heraus, dass Professor Rothschild die Zuhörer mit einer Mischung aus  hochinteressanter Erzählweise und  trockenem Humor  ganz schnell in seinen Bann ziehen konnte.

Auf die Frage nach dem perfekten Mord wollte er  jedoch nicht so richtig raus mit der Sprache, doch Jürgen Orthaus ließ nicht locker. "Nun reden Sie sich nicht raus! Wir wollen es wissen!!"  Zum Schluss meine Rothschild grinsend, dazu sage er nichts, es gäbe schließlich genug Mordtipps im Internet!
Als Rothschild von seiner Fällen berichtete, machte es den Eindruck, dass er sehr wohl seine Aufgaben ernst nimmt und genau arbeitet, aber trotzdem nicht sein Lachen verloren hat. 
Eine gewisse Grundfröhlichkeit sei anscheinend Voraussetzung für diesen Beruf, meinte er,  sonst könne man diesen Job nicht ausführen.
 Später las der Autor Wolfgang Wettstein noch zwei Kapitel und erzählte auch sehr sympathisch von der Vorarbeit für den Krimi, aber ich muss sagen. der heimliche Star des Abends war für uns Professor Rothschild!!


Prof. Markus Rothschild
 Nach seinem ekligsten Erlebnis gefragt, fiel ihm ein, dass er eines Abends zu einem Kölner Hinterhof gerufen wurde, weil jemand eine zerstückelte Leiche in einem Müllsack vermutete. Als er dort ankam, war die Polizei vor Ort und die Inspektorin hielt ihm einen offenen Sack unter die Nase, aus dem es  dermaßen penetrant stank, dass er sich umdrehte, weil er so würgen musste. Das war bisher das einzige Mal in seiner Laufbahn. Später stellte sich heraus, dass es sich um verwesende Schlachtabfälle eines Metzgers handelte. So könne ein toter Mensch nie stinken, meinte er.
Überhaupt sei die Arbeit in der Rechtsmedizin eine ruhige, saubere und pietätvolle Angelegenheit. Nachdem ich nun von Mark Benecke eher die blutigen, ekligen Fotos gewöhnt bin, gefiel mir die Vorstellung, dass es dort anders zugeht.
Unter anderem erzählte er, dass manchmal bestimmte Organe bei Verbrechen von der Staatsanwaltschaft zurückgehalten werden und nicht mit beerdigt werden dürfen. Nach der Freigabe möchten die Angehörigen diese Teile aber oft nicht mehr extra nachbeerdigen und so werden sie alle gesammelt und verbrannt. Einmal im Jahr kommen die Mitarbeiter der Rechtsmedizin zusammen, um sie in einer feierlichen Zeremonie auf dem Melatenfriedhof zu bestatten. 
Diese Geste fand ich  auch sehr sympathisch.
    
                             
  


Die Moderation von Jürgen Orthaus war einfach super, Professor Rothschild total unterhaltsam und auch der Autor gab lustige Anekdoten zum Besten.



Ein harmonisches Trio, das sich gegenseitig die Bälle zuwarf und es verstand, die Zuschauer perfekt zu unterhalten.  
  

Ein kurzweiliger Abend, an den ich sicher noch lange zurückdenken werde, denn soviel gelacht haben wir schon ewig nicht bei einer Lesung. 



Ich habe gesehen, dass auch Prof. Markus Rothschild einige Bücher geschrieben hat und ich habe mir zwei bestellt und werde euch natürlich anschließend berichten. Meine Freundin Doro hat übrigens `Mörderzeichen` von Wolfgang Wettstein schon gelesen und fand es gut.


Anschließend wurde noch signiert und ich ergatterte auch noch eine Unterschrift vom Prof. Rothschild



Meine Freundin Doro u.Wolfgang Wettstein



Wolfgang Wettstein


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