Montag, 22. April 2024

Rezension: `Das Haus Kölln- Große Hoffnung` von Elke Becker

 

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Gelungene Fortsetzung!
















Der zweite Teil der Kölln Saga beginnt kurz vor dem ersten Weltkrieg. Das Geschäft läuft gut, aber Claus leidet unter einer schweren Krankheit. Hilfe bekommt er von einer Seite, mit der niemand gerechnet hätte. Dadurch wird auch ein lange gehütetes Geheimnis gelüftet.

Als die meisten Männer zum Kriegsdienst eingezogen werden, leiten Else und Berta das Werk, doch auch die Arbeiter an den Maschinen fehlen.
Else hat jede Menge gute Ideen, und so schaffen die beiden Frauen es, die Mühle zu halten.
Die Frauen, deren Männer im Krieg sind, müssen für sich und ihre Familien ums Überleben kämpfen. In der Städten fehlt es an allem, und die Menschen müssen Hunger leiden. Glück haben diejenigen, die auf dem Land wohnen und sich selbst versorgen können.

Mir hat das Buch, genau wie der erste Band, gut gefallen. Die Charaktere machen eine interessante Entwicklung durch und bei manchen schlägt das Schicksal erbarmungslos zu.
 Eindrucksvoll schildert Elke Becker die schwere Kriegszeit, in der Frauen zwar arbeiten und alles am Laufen halten durften, doch wirklich gewürdigt wurde das nicht.
Im Nachwort erfährt man, dass gar nicht viel über die Frauen der Familie Kölln bekannt ist, deswegen entspringt einiges der Fantasie der Autorin.
Ich bin gespannt auf den dritten und letzten Teil, der im Juli`24 erscheint.


                                               





Samstag, 20. April 2024

Rezension: `Sie kann Dich hören` von Freida McFadden

 

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Ein Pageturner!!










Ich hatte die Befürchtung, dass der Nachfolger von `Wenn sie wüsste` nur ein Abklatsch des ersten Buches sein könnte, aber ich wurde angenehm überrascht. Auch wenn `Sie kann dich hören` ähnlich ist, hat es mich doch extrem gefesselt. Innerhalb von zwei Abenden hatte ich das Buch gelesen.

Millie bemerkt, dass es Wendy, der Ehefrau ihres Arbeitgebers Douglas Garrick, schlecht geht. Es sieht aus, als würde sie von ihrem Ehemann misshandelt. Millie versucht alles, um das Vertrauen der Frau zu gewinnen. Sie möchte ihr helfen, aber Wendy hat zu viel Angst vor ihrem Mann. Doch dann hecken sie gemeinsam einen Plan aus, um Douglas auszutricksen.

Die Story wird von Millie und Wendy aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Ich möchte nicht zu viel dazu sagen, um die Spannung nicht zu zerstören.

Auch wenn Millie sich an manchen Stellen etwas naiv verhält, hat mich ihre Geschichte in Atem gehalten. Das war mal wieder ein packender Thriller, ganz nach meinem Geschmack.






Dienstag, 16. April 2024

Rezension: `Der Sturm- Verachtet` von Karen Sander

 

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Spannend, aber offenes Ende!
















 ´Der Sturm- Verachtet´, der zweite Band der Trilogie schließt nahtlos an den vorigen an. 
 Die beiden Toten vom Kliff sind immer noch nicht identifiziert, doch der Fall erweist sich als weitaus komplexer als vorher angenommen.
 Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und Kryptologin Mascha Krieger sind zwei sehr sympathische Charaktere, und auch diesmal kann Mascha mit ihren Kenntnissen wieder bei der Aufklärung helfen.
 Nach Entschlüsselung der Cd zeigt sich jedoch vieles in einem anderen Licht. Und immer noch ist die Kollegin Kira spurlos verschwunden.   

Der Schreibstil von Karen Sander gefällt mir, es geht viel um Ermittlungsarbeit, sodass die Spannung auch ohne reißerische Szenen erzeugt wird. Ich würde `Der Sturm` deswegen eher als einen packenden Kriminalroman bezeichnen.

Es ist auf jeden Fall von Vorteil, das erste Buch der Trilogie gelesen zu haben, sonst könnte man bei den vielen Personen und zahlreichen Schauplätzen leicht den Überblick verlieren. 

Wieder gibt es kurze Kapitel, ungeahnte Wendungen und ein offenes Ende, denn erst im letzten Band wird der Fall vollständig gelöst. Das mag nicht jedem gefallen, doch nach der Vorgänger- Trilogie `Der Strand` habe ich mich schon dran gewöhnt und erwarte jetzt voller Vorfreude Band drei.

                                          

Mittwoch, 10. April 2024

Rezension: `Wildhonig` von Jodi Picoult

 


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Langweilig!!









Die letzten Bücher von Jodi Picoult haben mir schon nicht mehr gefallen, doch der Klappentext von `Wildhonig` sprach mich an, und ich wollte ihr nochmal eine Chance geben.

Es geht um den jungen Asher, der wegen Mordes an seiner Freundin Lilly angeklagt wird. In Rückblicken erfahren wir, was vor diesem Tag passiert ist, und dazu werden die Geschehnisse von mehreren Personen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beschrieben.

Die ersten 100 Seiten ließen sich super lesen, doch dann verliert sich die Autorin in ellenlangen Ausführungen über die Bienenzucht. Außerdem geht es sehr ausführlich um die Themen Transgender und um häusliche Gewalt. Dazu kommen viele unwichtige Dinge, die bis ins kleinste Detail beschrieben werden, alles ist viel zu langatmig und durcheinander. Leider läuft der Mordprozess eher am Rande nebenher.

Der Roman hat fast 600 Seiten, 200 Seiten weniger hätten ihn sicher spannender gemacht.

Mit Wehmut denke ich an die genialen früheren Werke der Autorin, aber `Wildhonig` war definitiv das letzte Buch, das ich von Jodi Picoult gelesen habe.


                               


Dienstag, 9. April 2024

Rezension: `Der Milchhof- Das Leuchten der Meere` von Regine Kölpin

 

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Schöner Abschluss!















 Der Krieg ist zu Ende, doch viele Parteigenossen befinden sich trotzdem wieder auf hohem Posten und haben das Sagen. Immer noch gibt es staatliche Vorgaben, und man darf  auf dem Milchhof nicht schalten und walten, wie man möchte.

Im dritten und letzten Teil übernimmt Alea die Leitung der Molkerei. Lina muss sich von den Strapazen der letzten Jahre erholen und sie vermisst Derk, der immer noch nicht nach Hause zurückgekehrt ist.

Alea und ihre Tochter Enna hatten nie ein gutes Verhältnis, doch nach und nach nähern sie sich wieder an. Sie beschließen, auf dem Milchhof zusammen zu arbeiten. Das klappt gut, aber es gibt noch Behrend, den anderen Enkel Linas, dem auch ein Anteil an der Molkerei zusteht.

Sarah und David kehren nach Deutschland zurück und Amelie erfährt endlich, wer ihre wahren Eltern sind.

Es passiert so einiges, und erneut sind es vor allem die Frauen, die den Milchhof auf Vordermann bringen.

 Regine Kölpin hat mich mit dem Abschlussband wieder begeistern können, wenn auch vieles vorhersehbar war. 

Ich mochte die Geschichte und die ganzen Erlebnisse der Familie und bin ein bisschen traurig, dass es nun vorbei ist.

                                              







Montag, 8. April 2024

Rezension: `Blaues Gold` von Uwe Laub

 

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Erschreckend real!!










Die große Eröffnungsfeier der Firma Sharpwater auf der Förderplattform `Greifswald` in der Ostsee wird von einer Gruppe Krimineller jäh gestört. Sie nennen sich `Die  Söhne des Enki, eine Bruderschaft, die sich dem Kampf gegen die Unterdrückung durch die Eliten verschrieben hat.

Die ´Greifswald´ soll unter dem Meeresboden entdeckte Süßwasservorkommen erschließen. Die Kriminellen fordern, dass sämtliches von Sharpwater geförderte Süßwasser zum Selbstkostenpreis weltweit zur Verfügung steht. Die teils schwerreichen Besucher nehmen sie als Geiseln und drohen diese mit der Plattform in die Luft zu sprengen.

Leonie Vargas, die von Anfang an den Bau der `Greifswald` begleitet hat, erlebt dort zusätzlich noch ihren persönlichen Albtraum.

Die Kaperung der Greifswald unterliegt bisher noch größter Geheimhaltung. Darum verstehen die Menschen auf dem Festland nicht, warum plötzlich das Trinkwasser rationiert wird.

Wieder hat Uwe Laub sich ein brisantes Thema für seinen neuen Thriller ausgesucht. Obwohl die Geschichte fiktiv ist, braucht man nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass es genau so geschehen könnte.

Dadurch, dass die Story nicht nur auf der `Greifswald` spielt, sondern auch bei den Menschen, die durch die Rationierung des Trinkwassers in Nöte geraten, wird einem als Leser richtig bewusst, was passiert, wenn es ein paar Tage kein Wasser geben sollte.

Vor allem das Nachwort hat mich sehr nachdenklich werden lassen.

`Blaues Gold` ist ein spannender und gut recherchierter Thriller über den Kampf um das kostbare Trinkwasser.


                                   



Samstag, 6. April 2024

Rezension: `Schuldig` von Laura Elliot

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Schuldig?

                                                 






Die 13jährige Constanze wird vermisst und ihre Familie steht unter Schock. Die engagierte Journalistin Amanda Bowe wittert eine Story und geht dabei über Leichen.

Berechnend und ohne Beweise wird in ihren Artikeln Karl Lawson, der Onkel des Mädchens, beschuldigt und zum Täter gemacht.

 Durch ihr intimes Verhältnis mit einem Detective kommt Amanda regelmäßig an Insiderinformationen.

 Obwohl ziemlich wahrscheinlich ist, dass Karl nichts mit dem Verschwinden zu tun hat und sie das auch weiß, wühlt sie in seiner Vergangenheit herum, bis sie auf etwas stößt, das Karl in einem anderen Licht erscheinen lässt. 

Seine Frau, sein Bruder, die ganze Familie wendet sich von ihm ab und als endlich herauskommt, dass er unschuldig ist, hat er alles verloren. Seine Familie, seinen Job und sein Haus. Doch er wird nie  vergessen, wer dafür verantwortlich ist.

Laura Elliot hat sehr realistische und glaubwürdige Charaktere geschaffen, dazu eine spannende Handlung, die sich erst nach und nach entwickelt. Zuerst geht es um das Verschwinden des jungen Mädchens, und eigentlich denkt man, die Geschichte ist schon erzählt. 

Doch das Buch ist in drei große Abschnitte eingeteilt, und jeder für sich ist voller Spannung. Es gibt zu denken, wenn man erkennt, wie leicht ein Unschuldiger zum Opfer werden kann und ein kleiner Fehler in ein großes Verhängnis führt. Erschreckend ist auch die Skrupellosigkeit mancher Medien, die für eine "gute" Story alles tun, egal, wie viele Leben dabei zerstört werden.

Laura Elliot hat einen fesselnden Psychothriller geschrieben, der sehr nachdenklich stimmt.





Samstag, 30. März 2024

Rezension: `Ostseefinsternis` von Eva Almstädt

 

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Alte Feindschaften!










Kommissarin Pia Korritki ist gerade zu dem gemeinsamen Urlaub mit Marten und Felix aufgebrochen, als sie gebeten wird, die Ermittlungen an einem neuen Fall ganz in der Nähe aufzunehmen.

In der Hoffnung, dass es sich nur um ein paar Stunden Arbeit handelt, fährt Pia zum Tatort.

Benno Hagendorf ist tot am Strand aufgefunden worden, und alles deutet auf ein Verbrechen hin. Hat dieser Fall etwas mit dem Angriff auf Stella Böttcher vor einigen Tagen zu tun? 

Leider stellt sich die Ermittlung als sehr komplex heraus, und Pia wird ihre beiden Männer einige Zeit sich selbst überlassen müssen.

Die Familien Hagendorf und Böttcher sind seit vielen Jahren zerstritten und es gestaltet sich schwierig, etwas herauszufinden, da niemand über die alte Fehde reden möchte.

Ich liebe die Reihe von Eva Almstädt, wenn ich auch `Ostseefinsternis` diesmal etwas langatmig fand. Trotz der vielen Tatverdächtigen haben sich einige Längen im Mittelteil eingeschlichen.

Insgesamt war jedoch der 19. Fall wieder spannend, wenn auch die Auflösung nicht ganz so überraschend kam.


                       


Donnerstag, 28. März 2024

Rezension: `Die Lügnerin´ von K.L. Slater

 

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Packender Thriller!!









Judi geht ganz darin auf, für ihre Familie zu sorgen. Nachdem ihre Schwiegertochter verstorben ist, kümmert sie sich aufopfernd um ihren Sohn Ben und die beiden Enkel. Sie genießt es, die einzige Frau im Leben ihres Sohnes zu sein.

Das ändert sich, als Ben eines Tages die junge Amber kennenlernt. 

Amber versucht von Anfang an, Judi aus dem Leben ihres Sohnes und auch aus dem ihrer Enkel zu verdrängen. Judi fühlt sich nicht mehr gebraucht. Ein schlimmes Gefühl für sie...

Die Handlung wird abwechselnd aus Judis und aus Ambers Blickwinkel erzählt. Die Leser wissen, dass Amber etwas im Schilde führt, aber was es ist, bleibt erstmal verborgen.

Während des Lesens begleiten einen viele offene Fragen. Warum will Amber unbedingt einen Platz in Bens Leben? Wem will sie wirklich schaden? Ben, Judi oder deren Mann Henry?

Die kurzen Kapitel und eine sich rasant entwickelnde Handlung haben mich an das Buch gefesselt.

Das Ende konnte man nicht unbedingt voraussehen, denn das war wirklich außergewöhnlich überraschend.

Mit `Die Lügnerin` ist K.L. Slater wieder ein packender Psychothriller gelungen. 



Dienstag, 19. März 2024

Rezension: `Der Aufbruch der Geschwister` von Ellin Carsta

 

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Bin wieder begeistert!!









Bernried, 1941. Es herrscht Krieg, der auch das Leben auf Gut Falkenbach sehr beeinträchtigt.

Paul Friedrich hat für Wilhelmina eine Wohnung in München gemietet, dort soll sie an der Reitschule arbeiten. Das bedeutet ungeahnte Freiheiten für die junge Frau. 

Währenddessen hat ihr Vater aber etwas ganz anderes im Sinn und wieder stellt man als Leser fest, wie überaus genial er agiert. Er denkt jeweils 10 Schritte voraus und kommt seinen Gegnern immer zuvor. Nach außen hin ist er ein treuer Anhänger des Führers, aber innen sieht es vollkommen anders aus. Als sein besonderer Feind Wegner ihm ein Angebot macht, wittert Paul Friedrich sofort eine Falle und hat eine Idee, die allerdings mehr als riskant ist.

Gustav kann das Elend in der Anstalt nicht mehr ertragen und leidet furchtbar. Nach und nach reift ein Plan in ihm, der aber sein Leben und das der ganzen Familie gefährdet.

Ferdinands Frau Elisabeth ist dem Führer treu ergeben und das gefällt den anderen überhaupt nicht, vor allem wissen sie nicht, inwieweit man ihr noch trauen kann.

Trotz unterschiedlicher Meinungen halten die Falkenbachs und Lehmanns in brenzligen Situationen aber doch immer zusammen und treten geschlossen auf.

Auch Ellin Carstas neunter Band um die beiden Familien hat mich genauso wie die vorigen begeistert. Eigentlich mag ich keine endlos langen Geschichten, doch hier passiert jedesmal so viel, dass mir nicht eine Minute langweilig war. Von mir aus kann es noch viele Bände rund um die Falkenbachs geben.