Donnerstag, 24. November 2016

Rezension: `Kalte Havel` von Tim Pieper


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Zweiter Fall für Toni Sanftleben!!


















Hauptkommissar Toni Sanftleben hat nach 16 Jahren seine Frau Sofie wiedergefunden, doch nicht alles ist so, wie er es sich erträumt. In den Jahren ihrer Abwesenheit hat sie sich verändert und Toni hat schwer damit zu kämpfen, dass er sie vielleicht ein zweites Mal  verliert.
 Deswegen fällt es ihm gar nicht so leicht, als die Staatsanwältin Caren Winter ihn bittet, den Fall ihres verschwundenen Sohnes Alexander zu übernehmen, denn eigentlich befindet Toni sich im unbezahlten Urlaub.

Von Alexander fehlt jede Spur, seit er mit seinem Freund Hendrik abends zusammen war und Hendrik anschließend erschossen aufgefunden wird.

Tim Pieper lässt den Leser mehrmals zurückblicken in die Zeit vor der Tat, wie und mit wem Hendrik die letzten Monate vor seinem Tod verbracht hat. Dadurch kommen einige neue Verdächtige ins Spiel und der Leser ist der Polizei einen Schritt voraus.


Schon der erste Krimi mit Toni Sanftleben hat mir sehr gut gefallen und `Kalte Havel` steht dem in nichts nach.
Eigentlich mag ich ja nicht, wenn zu viel über das Privatleben der Kommissare geschrieben wird, doch hier passt es ganz genau. Diesen inneren Konflikt, den Toni auskämpft, einerseits seine Arbeit gut zu erledigen und sich gleichzeitig um seine kranke Frau zu kümmern und seine Ehe zu retten, hat der Autor sehr gut beschrieben.


Die Schauplätze sind gut gewählt, denn obwohl ich nicht aus der Gegend komme, habe ich schon viel über die Beelitzer Heilstätten gehört und kann mir die alten Gemäuer genau vorstellen. Die unheimliche Atmosphäre wurde gut eingefangen und steigerte so den Gruselfaktor.
Das Buch hat nur 252 Seiten, was ich super finde, denn so gibt es keine Längen, sondern es bleibt von Anfang bis Ende spannend.
Ich habe das Buch verschlungen und hoffe, dass es bald weitergeht mit dem sympathischen Ermittler.


















Mittwoch, 23. November 2016

Rezension: `Das Paket` und Fotos von der Lesung Sebastian Fitzek 13.11.2016 Jubiläumsshow `Das Paket`

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 Das Paket !!
















Bis zu ihrer Vergewaltigung und Misshandlung war Emma Stein eine erfolgreiche Psychiaterin, doch seitdem ist nichts wie wie vorher.
Angst, Panik und Paranoia machen es für sie unmöglich, das Haus zu verlassen. Dort fühlt sie sich sicher, bis der Postbote sie eines Tages bittet, ein Paket für einen Nachbarn anzunehmen.
Ab diesem Moment passieren Dinge, die sich anscheinend nicht mehr kontrollieren lassen.
Der Leser ist hin- und hergerissen. Was passiert wirklich und was in Emmas Gedanken?
Schon als Kind hatte Emma eine blühende Phantasie, bildete sich immer ein, ein Geist wohnte in ihrem Schrank.
Deswegen glauben auch einige, die Vergewaltigung könnte erfunden sein, was Emma erst recht verzweifeln lässt.
An manchen Stellen wirkt die Story ziemlich konstruiert, aber das Verwirrspiel beherrscht Sebastian Fitzek ja bestens. Dauernd fand ich jemand anderen verdächtig, wobei ich dann wieder alles nur als Hirngespinste in Emmas Gedanken sah. Was ist wirklich geschehen und was bildet sie sich ein? Nicht nur einmal überzog mich eine Gänsehaut beim Lesen.
Der Schreibstil ist wie immer, kurze knappe Kapitel, die sehr oft mit einem Cliffhanger enden und Zeitsprünge, die dafür sorgen, dass man wieder verwirrt wird und unbedingt wissen will, wie es an der anderen Stelle weitergeht. Doch gerade das sorgt dafür, dass der Spannungsbogen ständig oben gehalten wird.

Undurchsichtig bis zum Schluss und mit einem überraschenden Ende, wie man es von Sebastian Fitzek gewohnt ist.
Einen Stern ziehe ich ab, weil mir manche Dinge einfach zu abgedreht waren, aber ansonsten wieder ein spannender Fitzek!!


Anschließend zeige ich euch noch ein paar Fotos von der Jubiläumsshow in Köln am 13.11.2016











Ich habe Sebastian Fitzek ja schon einige Male erlebt, aber ich finde, er wird jedesmal besser!!
Da von euch sehr viele auch noch zu der Show gehen, möchte ich nicht zu viel verraten. Ich zeige euch nur ein paar Bilder vom 
13.11.2016.
Es war diesmal eine richtige Entertainment- Show, ein toller, unterhaltsamer Abend!!

 Wir haben soviel gelacht und sogar gesungen... 😀

 Er, sein Team  und die Band Buffer Underrun haben die Bude einfach gerockt !!!























































Dienstag, 22. November 2016

Rezension: `Die Akte Zodiak` 1-4 von Linus Geschke


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Der Maskenmann!!













Ein Killer treibt sein Unwesen im Raum Köln. Abgesehen hat er es auf Liebespaare, die sich an Seen vergnügen.
Kommissarin Eva Lendt und ihr Kollege Oliver bekommen den überheblichen Profiler Brock an die Seite gestellt, was ihnen gar nicht passt.
Schon bald müssen sie aber zugeben, dass die Ideen, die Brock hat und die Schlüsse, die er zieht, gar nicht so schlecht sind.
Er ist es, der bei den Taten die Parallelen zu dem Serienkiller Zodiak aus den Sechzigern sieht.

Richtig genervt hat mich die Aufteilung des Buches in vier Teile. Es sind auch nicht vier abgeschlossene Bücher, sondern sie gehen direkt im nächsten Teil an der Stelle weiter. Man muss also chronologisch lesen, sonst versteht man die Zusammenhänge nicht.
Was das Aufsplitten soll?? Keine Ahnung..

Die Bücher sind in verschiedene Handlungsstränge unterteilt, wovon einer den Killer zu Wort kommen lässt, der Leser aber nicht weiß, um wen es sich handelt.
Dann sind da die Jugendlichen, die sich `Sons of Sam` nennen und von Serienkillern fasziniert sind.
Zwischendurch springt der Autor in die sechziger Jahre zu den Berichten über den wahren Zodiak.

Das Ermittlerteam hat mir gut gefallen, wobei Kommissarin Eva neben Profiler Brock etwas verblasste. Brock veränderte sich im Laufe der Geschichte immer mehr zu seinem Vorteil.
Beide sind  ausführlich beschrieben, sodass man einen Bezug hatte, was mir bei Evas Kollege Oliver nicht gelang. Er blieb bis zum Schluss unscheinbar.
Linus Geschke hat einen flüssigen, fesselnden Schreibstil, gleichzeitig sorgen die gut durchdachte Handlung, kurze Kapitel und häufige Perspektivenwechsel  für die nötige Spannung.
Auch wenn mir  `Die Akte Zodiak` nicht ganz so gut gefallen hat wie die beiden vorigen Bücher, kann ich trotzdem gerne 4 Sterne vergeben.











Ich danke  Edel Elements für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Sonntag, 20. November 2016

Rezension: `Die Nachtigall` von Kristin Hannah

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Sehr berührend !!














Frankreich: Die Schwestern Vianne und Isabelle haben schon früh ihre Mutter verloren und auch der Vater hat sich nicht viel um die beiden gekümmert. Während sich Vianne früh in ihr Schicksal fügte und versucht das Beste daraus zu machen, hat Isabelle schon als Kind rebelliert und nichts so einfach hingenommen.
Als der zweite Weltkrieg ausbricht, versucht Vianne möglichst wenig Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, während Isabelle alles tut, um sich gegen die Deutschen zu wehren.
Sie agiert im Untergrund, ist impulsiv und handelt oft unüberlegt und bringt dadurch nicht nur sich, sondern auch Vianne und ihre Kinder in große Gefahr.

Die Geschichte der beiden ungleichen Schwestern ist ein gewaltiges `Werk` , das nur zu deutlich zeigt, wie die Frauen in Kriegszeiten ohne Männer klar kommen mussten und welche Qualen sie durchzustehen hatten. Hunger, Kälte, Vergewaltigung oder einfach nur Angst.
Eindrucksvoll und teilweise sehr ergreifend wird beschrieben, was für schlimme Trennungen der Krieg forderte, egal ob durch Gefangennahmen oder Tod.
Vianne versucht zuerst, mit den deutschen Besatzern klarzukommen, bis sie durch einen Vorfall gezwungen wird, sich zu entscheiden. Kämpft sie oder gibt sie auf?

Ich konnte ganz abtauchen in das Frankreich im zweiten Weltkrieg und es war auch mal eine Sicht aus einem anderen Blickwinkel auf den Krieg und die Deutschen.
Ein wunderbares Buch, in dem es um Liebe, Freundschaft und Entbehrungen geht, aber auch um Situationen, in denen mir beim Lesen mehr als einmal die Tränen gekommen sind.
Eine ganz klare Kaufempfehlung!!!




Ich danke dem Aufbau Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Samstag, 19. November 2016

Lesung: Nele Neuhaus in Köln 17.11.2016 Crime Cologne

Obwohl ich alle Bücher von Nele Neuhaus gelesen habe, bekam ich noch nie die Möglichkeit, eine Lesung von ihr zu besuchen.
Nun war es soweit, ich hatte Crime Cologne Karten für das Millowitsch- Theater in Köln, wo sie mit dem Auftritt ihre Lesereise beendete.








Ich habe Nele Neuhaus in diesem Jahr auf der Buchmesse bei einer Veranstaltung erlebt und fand sie eher zurückhaltend.
Umso erstaunter war ich, als sie selbstsicher und gut gelaunt die Bühne betrat und direkt einige Anekdoten zum Besten gab und das Publikum zum Lachen brachte.
 Die Anfänge ihrer schriftstellerischen Karriere begannen schon im Kindesalter und dreißig Jahre später, nach Fertigstellung ihres erstes Buches war sie überzeugt, gleichgestellt mit den wichtigsten Autoren der Welt zu sein.
 Leider sah die Wirklichkeit anders aus, aber als Nele Neuhaus das so lustig schilderte, war das Gelächter im Saal groß.😀
Gelesen wurde natürlich auch, denn es ging ja um das neue Buch `Im Wald.`
Zwischendurch lockerte sie das Ganze noch auf, indem sie manches auf hessisch las.







Die Autorin war lässig und humorvoll drauf und total sympathisch.


Insgesamt erlebten wir einen sehr unterhaltsamen Abend und auch beim anschließenden Signieren fand ich Nele Neuhaus sehr unkompliziert und liebenswürdig.






Meine Rezension zu `Im Wald` findet Ihr übrigens  H I E R









Freitag, 18. November 2016

Rezension: `Simplify your life` von Werner Tiki Küstenmacher u. Prof. Lothar Seiwert

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Erfreuen Sie sich an freien Flächen!!!







Fünfzehn Jahre nach Erscheinen des ersten Buches `Simplify your life` gibt es jetzt eine aktualisierte Fassung, denn einige Tipps von damals treffen heute nicht mehr zu. Vor allem die Technik hat sich in den letzten fünfzehn Jahren extrem verändert und weiterentwickelt.
Schon das Lesen des ersten Buches hat 2005 mein Leben verändert. Leider vergisst man im Laufe der Jahre wieder, was man sich vorgenommen hatte.
Ich bin auch ein Sammler und horte gerne viele unnütze Dinge, die ich ja evt. irgendwann mal gebrauchen könnte.  Allerdings finde ich sie, sollte ich sie benötigen, dann natürlich nicht wieder.

Das Wichtigste: `Aufschieberitis besiegen!!!` Sofort machen, nicht lange planen!

`Entstapeln Sie Ihre Wohnung!` Diesen Tipp habe ich mir zu Herzen genommen und mich von Unmengen Zeitschriftenstapeln  befreit, die noch unbedingt durchgesehen werden sollen, weil irgendwo ein interessanter Artikel stand.
Die Zeitschriften, die man nicht direkt liest, werden irgendwann doch ungelesen aussortiert, das kann ich bestätigen. Davor liegen sie aber Ewigkeiten herum und stören, wenn man hinsieht.

Einer  meiner Lieblingstipps ist: ´Erfreuen Sie sich an freien Flächen´!!

Tiki Küstenmacher hat u.a. die Treppe als Beispiel gebracht. Das kenne ich auch, mal eben etwas abgelegt und beim nächsten Gang kommt die Sache mit nach oben. Soweit die Theorie! Die Wirklichkeit sieht leider so aus, dass irgendwann die Treppenstufen versperrt sind mit Dingen, die eigentlich nach oben müssen. Wie das gar nicht erst passieren kann, steht im Buch.

Auch Kleidung, die man seit Jahren nicht getragen hat, verstopft nur den Schrank und wird nicht etwa in fünf Jahren wieder passen.
Das weiß ich alles, aber der Anstoß, etwas zu ändern, hat bisher gefehlt.

Das Buch ist wirklich vielseitig, Zeitmanagement im Job und Privatleben, das richtige Ordnen von Unterlagen. Aber auch die Überlegungen, welche Beziehungen (Partnerschaft, Ehe oder Freundschaften) einem nicht mehr gut tun.  Hier gibt es fast nichts, das nicht angesprochen wird.

Sogar der Zusammenhang von Übergewicht und Sammeln wird durchleuchtet.

`Simplify Your Life` ist ein Ratgeber, der einem hilft, das Leben zu vereinfachen. Vor allem Chaoten, die nichts wegwerfen können und sich leicht verzetteln, sollten unbedingt zu diesem Buch greifen.






,Ich danke dem  Campus Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Mittwoch, 16. November 2016

Rezension: `Kräherwald` von Sina Beerwald


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Spannender Stuttgart- Thriller mit überraschenden Wendungen!!!















Wer ist das Mädchen, dessen Leiche, in ein weißes Laken gehüllt und mit Rosenblättern bedeckt,  im Neckar gefunden wurde? Dieses Bild wird die Journalistin Tessa so bald nicht aus dem Kopf bekommen, geschweige denn vergessen.

Sie wird unbeabsichtigt Zeugin, als das tote Mädchen, zusätzlich an einen Sonnenschirmständer gekettet, gefunden wird.

Kurz darauf werden Tessa und ihr kleiner Sohn selbst verfolgt und zwar  anscheinend von dem Mörder des Mädchens, der sich als Harlekin tarnt.
Tessa hat Angst, vor allem um ihren kleinen Sohn Julian und ist froh, die Tagesoma Frau Rose um sich zu haben. Denn inzwischen vertraut sie niemandem mehr, noch nicht mal ihren engsten Freunden.....
Wie kann der Täter ihr so nahe kommen, sogar etwas in der Wohnung verändern? Ist es etwa jemand aus ihrem persönlichen Umfeld?

Das Buch ist in mehrere Handlungsstränge unterteilt, von denen einer den Mörder zu Wort kommen lässt, doch der Leser weiß nicht, um wen es sich dabei handelt. In Rückblenden erfahren wir ebenfalls mehr über das tote Mädchen, was mir schon manchmal etwas nahe ging.

Sina Beerwald hat lebendige Charaktere geschaffen, dazu ausführlich genug beschrieben, sodass man zu jedem einzelnen eine Verbindung aufbauen konnte.

`Kräherwald` ist ein packender, unblutiger Krimi, der mich direkt fesseln konnte.
In kurzen Kapiteln, von denen einige mit einem Ciffhanger enden, legt die Autorin geschickt viele falsche Fährten, sodass immer jemand anderes verdächtig erscheint.  
Der Schreibstil ist flüssig und durch die verschiedenen Perspektiven bleibt der Spannungsbogen die ganze Zeit erhalten.
Eine ganz klare Kaufempfehlung von mir, denn diesen Stuttgart- Thriller sollte man sich nicht entgehen lassen!






Die sympathische Autorin in diesem Jahr auf der Buchmesse.

©A.Lunau

©A.Lunau



Montag, 14. November 2016

Rezension: `Unbekannt Verfahren` von Alicia Jordan


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Was passierte mit Sophie König?

















Sophie König verschwindet nachts aus der ehelichen Wohnung, anscheinend im Nachthemd und nicht freiwillig.
Kurz zuvor hatte sie eine Auseinandersetzung mit ihrem Mann, der etwas Unmögliches von ihr erwartete.
Die Autorin lässt uns in Rückblenden immer wieder in die Zeit vor sieben Jahren zurückschauen, als ein Reisebus mit Kindern und ihren Betreuern entführt wurde.

Kommissarin Nina Hansen ist gerade nach Steinfurt umgezogen und hört direkt von dem Vermisstenfall.
Sie überlässt ihrem Mann die Umzugsarbeit und auch die Betreuung des kleinen Kindes und stürzt sich sofort  in die Arbeit.
Es scheint, dass Sophies Königs Ehemann andere Probleme hat und seine Frau nicht wirklich vermisst. Auch er war damals im entführten Reisebus, genauso wie Ninas neuer Kollege Paul.

Nach und nach fügen sich Puzzleteile zusammen und alles scheint mit dem Erlebnis vor sieben Jahren zusammenzuhängen.
 Die Story war gut durchdacht, wenn auch manches ein bisschen von weit hergeholt schien. Den Schreibstil fand ich etwas einfach und manchmal hölzern, ließ sich aber trotzdem ganz gut lesen.
Die Kommissarin Nina war mir allerdings extrem unsympathisch, ihre schnodderige, egoistische Art nervte mich und es war unmöglich, wie sie mit dem Kind umsprang.
Ich vergebe für `Unbekannt Verfahren` jetzt drei Sterne, denke aber, dass die Autorin noch über viel Potenzial verfügt.



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Ich danke  Edition Oberkassel für die Zusendung des Rezensionsexemplares