Montag, 28. Dezember 2015

Rezension: `Der Schinder` von Nadine d`Arachart und Sarah Wedler






* * * * *

DER SCHINDER !!










Nach mehreren Jahren der Ruhe hat anscheinend ein bekannter Serientäter erneut zugeschlagen. In Berlin wird ein Opfer gefunden, das gehäutet und zu Tode gequält wurde und es sieht alles nach dem `Schinder` aus.

Die Kommissarin Daria ist nicht begeistert, als die `Soko Schinder` wieder neu eingerichtet wird.
Das letzte Opfer, der Experte für mittelalterliche Folterungen, Maxim Winterberg, wohnt nach dem überlebten Angriff und Häutungsversuch des Schinders zurückgezogen an der Ostsee.
An die Zeit vor der Tat hat er absolut keine Erinnerung, trotzdem versucht Daria ihn zu motivieren und mit ins Boot zu nehmen und überraschenderweise willigt er ein.

Das Buch ist in kurze Kapitel aufgeteilt, die Handlung jagt teilweise etwas, hier hätte ich mir ein bisschen mehr Ruhe gewünscht. Das Buch hat nur 214 Seiten, da dürften es ruhig ein paar mehr sein. Doch der Spannung tat es keinen Abbruch.
Die beschriebenen Schauplätze hatte ich bildlich vor Augen, vor allem bei den ehemaligen Heilstätten Beelitz kam die unheimliche Atmosphäre gut rüber.
Daria und Maxim sind zwei interessante, eigenwillige Charaktere, die anderen bleiben dagegen etwas blass. Manchmal nervte mich das naive, unüberlegte Handeln der Protagonistin etwas.

Doch `Der Schinder` lässt sich flüssig lesen, weil er sehr spannend ist und mich gut unterhalten hat. Obwohl mir das erste Buch

`Nebelflut' noch besser gefallen hat, weil ich da öfters richtig Gänsehaut beim Lesen hatte, ist auch `Der Schinder`unbedingt 5 Sterne wert.






Mittwoch, 23. Dezember 2015

Frohe Weihnachten!!

                       Liebe Leser,
Ich wünsche euch und euren Familien ein frohes Weihnachtsfest.


Dienstag, 22. Dezember 2015

Rezension: `Strasse der Schatten` von Jennifer Donnelly




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Kriminalroman aus dem 19. Jahrhundert!!!











Ich hatte ziemlich hohe Erwartungen an das neue Buch von Jennifer Donnelly, denn von der Rosentrilogie war ich restlos begeistert.
Bei `Strasse der Schatten` handelt es sich allerdings um einen historischen Kriminalroman, der in New York im 19. Jahrhundert spielt. Josephines Vater, der Mitinhaber der Van Houten Werft, wird erschossen aufgefunden und alles deutet auf Selbstmord hin.
Josephines Zukunft ist schon klar bestimmt; sie soll reich heiraten und eine gute Ehefrau und Mutter werden. Doch sie träumt von einer Karriere als Reporterin, was natürlich für eine Frau ihres Standes undenkbar ist.
Josephine hört durch Zufall, dass mit dem Tod ihres Vaters etwas nicht stimmt und versucht auf eigene Faust, irgendwas darüber herauszufinden.

Das wohlsituierte Mädchen steigt heimlich abends aus dem Fenster, geht nachts auf Friedhöfe und in Leichenschauhäuser. Plötzlich verkehrt sie in der Unterwelt, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Von all dem bekommt komischerweise niemand im Haus etwas mit.
Wenn man bedenkt, wie bei einer Tochter aus gutem Hause im 19. Jahrhundert darauf geachtet wurde, dass sie nichts Falsches tut, um eine eventuelle gute Heirat nicht zu gefährden, kam mir das schon sehr an den Haaren herbeigezogen vor.

Josephine, genannt Jo, erlebt allerlei nächtliche Abenteuer und natürlich kommt dabei auch die Liebe nicht zu kurz. Die Autorin hat interessante, äußerst vielschichtige Charaktere geschaffen, von denen ich einige schnell ins Herz geschlossen habe.

 Im letzten Drittel nimmt die Geschichte ordentlich Fahrt auf und es wird nochmal richtig spannend. Das hat mich für manche abgehobene Szene entschädigt und ich vergebe gerne 4 Sterne.









Ich danke dem Piper Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Wer hat gewonnen ??

Liebe Leser,

vielen Dank für die zahlreichen Zuschriften zum Gewinnspiel!!!
Jeweils einen Gutschein haben gewonnen....



                 Wilfried T. 
und 
            Nicole W.

Ihr bekommt aber natürlich noch eine mail .. 
:-D

Herzlichen Glückwunsch!!!

Allen anderen sage ich herzlichen Dank fürs Mitmachen!!

Montag, 14. Dezember 2015

Weihnachts- Gewinnspiel !!!!

Liebe Leser,

auch in diesem Jahr gibt es hier wieder etwas zu gewinnen.
Diesmal keine Bücher, sondern ich verlose zwei Amazon- Gutscheine im Wert von je 15 Euro.
Ihr könnt aber auch Thalia oder eine andere Buchhandlung wählen. 



Was müsst Ihr tun, um gewinnen zu können ??

Da das Gewinnspiel für meine Leser ist, solltet Ihr hier auf dem Blog Leser sein oder meine Facebookseite liken.



    Schickt mir bis zum 21.12.2015  23 Uhr eine email mit eurem Namen an:

                  die_rezensentin@yahoo.de 
                  Betreff  -- Weihnachten-- 

Und wie immer gilt: Je öfter Ihr das Gewinnspiel auf eurem Blog postet oder bei FB teilt, desto mehr Gewinnchancen habt Ihr. Schreibt einfach den Link mit in die email..






Noch etwas: Schreibt bitte keine persönlichen Mitteilungen dazu, dann brauche ich nur die mails und Links anschließend durchzählen.
Wenn Ihr mir etwas schreiben möchtet, sehr gerne, aber dann bitte unter einem anderen Betreff :-)

Falls ihr noch nicht über 18 Jahre alt seid, brauche ich die Einwilligung eurer Eltern.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, die Auslosung erfolgt über random org.  

          Und jetzt wünsche ich euch viel Glück !!  


Samstag, 12. Dezember 2015

Rezension: `Zorn 5 - Kalter Rauch` von Stephan Ludwig





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Spannender fünfter Fall !!













`Kalter Rauch` ist mein erstes Buch aus der Reihe, das ich gelesen habe. Deswegen hatte ich auch nicht die Erwartungshaltung, die die Fans der Zorn-Bücher sicher haben.
Ich war aber angenehm überrascht, denn der Thriller hat mich sehr gut unterhalten.
Auch wenn ich die Vorgeschichte der beiden Ermittler nicht kenne, konnte ich gut in den fünften Fall einsteigen.
Donata Zettl ist verschwunden, ein Hüftgelenk wird gefunden, das ihr einmal eingesetzt wurde. Doch wo befindet sich der Rest des Körpers?
Das Buch besteht aus mehreren Handlungssträngen, hauptsächlich wird aus der Sicht der beiden Ermittler, Schröder und Zorn,  berichtet und aus der Gregor Zettls, dem  Ehemann der Verschwundenen.
In kurzen Kapitel, die oft mit einem Cliffhanger endeten, hat der Autor es geschafft, den Spannungsbogen oben zu halten.
Das  Ermittlerteam fand ich zuerst mal etwas gewöhnungbedürftig, vor allem mit Zorn wurde ich nicht warm. Doch im Laufe der Geschichte fand ich beide ganz liebenswert.
Die privaten Probleme nehmen einen Teil des Buches ein, sie fließen aber mit in die Story hinein, sodass es für mich gepasst hat.
Der Fall der verschwundenen Donata Zettl  und die Sache mit dem Hüftgelenk hält die beiden auf Trab, während das Verhalten und das Geschehen um Gregor Zettl sehr merkwürdig ist und viele Fragen aufwirft.
Das Ende konnte man teilweise eventuell etwas erahnen, aber kam trotzdem doch überraschend.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich konnte es zügig durchlesen und hatte keine Minute Langeweile.




    Ich danke dem Fischer Verlag  für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Rezension: `Schlaf der Vernunft` von Tanja Kinkel

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Spannend, beklemmend und unbedingt lesenswert!!!
















Tanja Kinkels neuester Roman befasst sich mit der Geschichte der RAF in Deutschland.  Die Terroristin Martina Müller, von der Presse `Das Mörder- Monster` genannt, soll nach  20 Jahren Haft begnadigt und aus dem Gefängnis entlassen werden. Das ist für einige Leute von Bedeutung-  für die Frauen und Kinder der Opfer, sowie für Martinas Tochter Angelika. 
Obwohl die Mutter vor zwanzig Jahren den Kontakt zu ihr abgebrochen hat und Angelika immer darunter litt, will sie ihr trotzdem nach der Entlassung zur Seite stehen.
Das konnte ich gar nicht nachvollziehen, aber ich bin ja auch nie in so einer Situation gewesen.

Das Geschehen wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, einmal aus dem Blickwinkel von Martina Müller, der Terroristin, und zweitens aus der Sicht der Opfer, zu denen ja auch ihre Tochter gehört.
Tanja Kinkel schaltet immer zwischen den 60er /70 er Jahren  und   dem Jahr der Entlassung, 1998,  hin und her.

 Ich kann mich noch sehr gut an die Angst und die beklemmenden Gefühle erinnern, die ich selbst als Jugendliche empfunden habe, wenn ich ein Kaufhaus, einen sogenannten Konsumtempel, betrat, oder mich an öffentlichen Plätzen befand.
 Die Gesichter der RAF Terroristen auf den Fahndungsplakaten hatte ich früher wirklich im Kopf und sie machten einem Angst.  Inzwischen ist man  irgendwie schon abgeklärter durch die dauernden Katastrophenberichte im TV.
Ich weiß heute noch genau, wie die Gesuchten aussahen, kann mich an die TV Berichte, sowie an den dünnen  Holger Meins in Unterhosen erinnern. Unter Freunden wurde damals heftig diskutiert; ob der Staat ihn verhungern ließ oder er seinen Tod selbst verschuldet hatte.

Tanja Kinkel hat die Geschichte  für meine Begriffe meisterhaft erzählt. Die beklemmende Atmosphäre und die Angst, die zur damaligen Zeit herrschten, hat sie perfekt eingefangen und das Gefühl kommt beim Lesen sehr gut rüber. Aber auch der andere Teil des Buches, die Zeit der Entlassung, die Engstirnigkeit der RAF Mitglieder, die tlw. auch nach all den Jahren ihre Meinung nicht geändert haben, und das immerwährende Leid der Hinterbliebenen,  ist gelungen erzählt.

`Schlaf der Vernunft` ist keine leichte Lektüre, aber das Buch ist auf seine eigene Weise extrem fesselnd und einige überraschende Wendungen lassen einen echt erschüttern.

Erschreckend finde ich, dass es anscheinend zu jeder Zeit Terroristen gibt, die nur nach ihren Idealen leben und keine andere Meinung gelten lassen. Gerade heute, wo der IS die schlimmen Anschläge verübt, wird mir bewusst, wie sich die Aussagen zu damals gleichen.

Das Buch ist geeignet für jeden, der sich für die Zeit der RAF in Deutschland interessiert, besonders packend wird es natürlich, wenn man die Zeit selbst miterlebt hat.





Ich danke dem Droemer Knaur Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.


Hier noch zwei Fotos, die ich auf der Frankfurter Buchmesse geknipst habe.

Tanja Kinkel im Interview mit Margarete von Schwarzkopf



Mittwoch, 25. November 2015

Rezension: `Das böse Kind` von Sabine Kornbichler



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Neuer Fall für Kristina Mahlo!!!









Im dritten Band um die Nachlassverwalterin Kristina Mahlo geht es eigentlich nur um den Nachlass eines Unfallopfers, doch Kristina fallen ein paar Ungereimtheiten auf, die sie so nicht auf sich beruhen lassen kann. Die Erinnerung an einen zurückliegenden Fall weist Parallelen auf und ihre Nachforschungen lassen sie unfreiwillig in ein Wespennest stechen.
Kristina ist eine sympathische Protagonistin und es gibt auch ein Wiederlesen mit den  alten Bekannten, die auf dem Hof recht friedlich zusammenleben. Diesmal haben alle mehr oder weniger mit ihren Beziehungen zu tun und auch Kristina steht immer noch zwischen zwei Männern und  weiss, dass sie sich bald entscheiden muss, doch das fällt ihr nicht leicht.

Sabine Kornbichler hat wieder eine gesunde Mischung von Privatleben und Beruf gefunden. Der Fall beschäftigt Kristina so sehr, dass sie ihre private Paris-Reise dazu benutzt, um ein Treffen mit einem vermeintlichen Opfer dort zu arrangieren. Die Recherchen, was dabei herauskommt und die anschließenden, sich überschlagenden Ereignisse setzen Kristina arg zu. Sie weiß, dass sie Recht hat mit ihren Vermutungen und Verdächtigungen, doch wen sie auch anspricht, es ist, als renne sie gegen eine Mauer des Schweigens. Warum traut sich niemand, mit ihr zu sprechen und wovor haben die  vermeintlichen Opfer so eine Angst?

Wie immer bei den Kristina Mahlo-Romanen fließt nicht viel Blut und der Krimi besticht eher  durch seine psychologischen Finessen, wodurch die nötige Spannung erzeugt wird.
Als Täter kommen einige Personen in Frage, doch Sabine Kornbichler hat geschickte Wendungen eingebaut, die den Leser verwirren.
Allerdings geht Kristina wieder ein Risiko ein und bringt sich in tödliche Gefahr. Das ähnelt mir ein wenig zu sehr den beiden vorigen Bänden. Für das nächste Buch wünsche ich mir eine besonnenere Kristina, denn auch sie muss ja irgendwann mal aus ihren Erfahrungen lernen.
`Das böse Kind` hat mir  gut gefallen und ich freue mich auf den nächsten Fall von Kristina Mahlo.






Ich danke dem Piper Verlag  für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Montag, 23. November 2015

Lesung: Sebastian Fitzek in Köln am 18.11.2015


Am letzten Mittwoch gab es endlich wieder eine Lesung mit Sebastian Fitzek in Köln!! 



 Leider fand sie diesmal in der Mayerschen Buchhandlung in Köln statt, die ich als Location für Lesungen nicht besonders finde.


Zuerst fiel mir auf, dass die erste Reihe wieder reserviert war, u.a. mehrere Stühle für die Presse, die natürlich, wie immer, frei blieben und somit die begehrten Plätze vorne unbesetzt waren. (Zur Mayerschen schreibe ich am Ende noch mal meine persönliche Meinung).


Wir waren  sehr zeitig da, sodass wir in der dritten Reihe unsere Stühle einnehmen konnten. 
20.15 -- Ein gutgelaunter Sebastian Fitzek betrat die Bühne und legte auch direkt damit los, einige Anekdoten zum Besten zu geben.
Eine Lesung von ihm ist ja eigentlich keine Lesung, sondern ein Entertainment-Abend. 
 Zuerst erzählte er locker, wie er bei seinem ersten Roman `Die Therapie`  eine Wahnsinnsauflage von 4000 Stück hatte und total stolz war und meinte, nun lägen in jeder Buchhandlung stapelweise seine Bücher. Bis ihn jemand darauf hinwies, dass es 5500 Buchhandlungen gäbe...:-D
 Es wurde viel gelacht, aber natürlich las er auch aus dem Joshua Profil. Sebastian hat eine tolle Vorlesestimme, sodass man ihm gerne länger zuhören würde.
Er erklärte den Zusammenhang zwischen der Blutschule von Max Rhode und dem Joshua Profil und wie es dazu kam.


Klickt aufs Cover und es geht zu Amazon






Sehr lustig fand ich, als er erzählte, dass er oft von seinen Fans  gebeten wird, doch mal  ihren Namen in seinem Buch zu verwenden, egal wofür. Das sei gar nicht so einfach, meinte er, denn man solle sich mal vorstellen, vor Jahren hätte ein Freund Thomas Harris gebeten, seinen Namen für eins seiner Bücher zu verwenden und dieser hätte das getan. 

 Der Freund könne doch danach kein ruhiges Leben mehr führen, z.B. wenn er sich eine Pizza oder ein Taxi bestellen möchte und meldet sich mit Hannibal Lecter. Bei der Vorstellung grölte das Publikum.
Natürlich gab Sebastian auch wieder ein paar lustige Stories von seinen Kindern, die man ja schon ein bisschen von Facebook kennt, zum Besten.


Der Blogger Philip von Book Walk ist vor kurzem in meine Nähe gezogen und da ich kurzfristig noch eine Karte übrig hatte, hat er sofort zugegriffen und ist mit uns gekommen. Seine erste Lesung in Köln war dann gleich ein Hammer! Wir  haben uns gut verstanden und direkt vorgenommen, noch öfters gemeinsam zu Lesungen zu gehen. 


Philip mit Sebastian


Im Anschluss an die Lesung wurden natürlich Bücher signiert und Sebastian blieb die ganze Zeit freundlich und entspannt und war auch zu jeder Menge Fotos bereit. Es war wieder mal ein toller, unterhaltsamer  Abend mit einem total sympathischen Autor.

Nun nochmal zur Mayerschen Buchhandlung in Köln...

Als es ans Signieren ging, wurden die Gäste gebeten, sich von rechts anzustellen. Wir saßen auf der linken Seite vorne und standen auf, um zum Tisch zu gehen und uns auf der anderen Seite anzustellen. Plötzlich baute sich eine Mitarbeiterin direkt vor uns auf und sagte, hier wäre nun kein Durchgang mehr. Wir sollten anstatt der zwei Meter bis zum Tisch, nun einmal um den ganzen Saal laufen und uns dann an letzter Stelle anzustellen. Philip und ich haben es noch geschafft, an ihr vorbei zu schlüpfen, aber Laura durfte nicht mehr durch.. Das war wirklich absolut lächerlich, zumal wir ja schon vorne waren und uns auch nicht vorgedrängelt haben, sondern uns ganz normal anstellen wollten. Laura ist dann gar nicht mehr zum Signieren mitgegangen, sie war ziemlich sauer. 
Ähnliche Dinge passieren immer bei der Mayerschen!  Entweder darf man, wie bei der Lesung von Hape Kerkeling, nur sein Buch im Schweinsgalopp einer Mitarbeiterin in die Hand geben, damit sie es weiterreicht an den Autor, der dann auch keinerlei Widmung oder Namen schrieb, sondern nur seine Unterschrift. Und auch immer drängelte, dass man bloß schnell vorbei rauschte, damit "er hier fertig wird" .( O-Ton)
 Oder bei der Lesung von Domian, wo die gesamten ersten 5 Reihen komplett für Domians Mitarbeiter serviert waren. Oder letztens, als in der ersten Reihe ein Stuhl mittendrin mit irgendwelchem Krempel belegt war, der weder weggeräumt wurde, noch jemand sich dort hinsetzte. Und da wir zusammenhängende Plätze suchten, mussten wir in die nächste Reihe gehen. Ärgerlich, wenn man extra früh kommt.. Und der Krempel blieb die ganze Lesung über dort liegen. Ich hätte noch einige andere Ärgernisse auf Lager, denn  jedesmal ist irgendetwas, das mich bei den Lesungen in der Mayerschen aufregt, und nicht nur mich, sondern auch andere Besucher. Leider beißt man in den sauren Apfel, wenn der Autor, den man sehen möchte, nur dort auftritt.
Hat von euch auch schon jemand diese Erfahrungen gemacht?


Freitag, 20. November 2015

Rezension : `Glück und Glas` von Lilli Beck


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Für immer und immer und drei Tage!!!











`Glück und Glas` erzählt die Geschichte zweier Mädchen, die 1945 am selben Tag in einer Klinik in München geboren werden und sich später schwören, lebenslang beste Freundinnen zu bleiben. Für immer und immer und drei Tage !
Marion und Hannelore wachsen in total unterschiedlichen Verhältnissen auf; Hannelores Eltern sind auch nach dem Krieg noch gut betucht, wogegen Marions Mutter sich allein durchs Leben kämpfen  muss. Als ihr Ehemann erst 1951 aus der Gefangenschaft zurückkehrt, wird es fast noch schlimmer, denn der Spätheimkehrer bekommt keine Arbeit.
Die weiteren Lebenswege der beiden Mädchen unterscheiden sich auch gravierend- Marion nennt sich Moon, arbeitet als Model, jettet durch die Welt und ist eine ausgeflippte Kämpferin. Hannelore oder Lore, deren Ziel es eigentlich war, Anwältin zu werden, wird zum biederen Hausmütterchen, möchte nur noch Mann und Kinder glücklich machen. Trotzdem haben beide einige Schicksalsschläge zu meistern, und auch ihre Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt.

Lilli Beck nimmt den Leser auf eine spannende Zeitreise von 1945 bis heute mit.
Die Zeit nach dem  Krieg, die Zeit des Wirtschaftswunders, die Zeit der 1960er Revolten, die Hippiezeit, jedes Jahrzehnt hatte seine Besonderheiten. An vieles konnte ich mich selbst erinnern und die direkte Nachkriegzeit kenne ich aus Erzählungen meiner Eltern.
Was hat man heute alles vergessen, weil es längst eine Selbstverständlichkeit geworden ist? Wie viele Männer sahen die Ehefrau früher lieber daheim als auf der Arbeit? Es gab keinen Telefonanschluss für jeden, Homosexualität war bis 1970 strafbar, die alten Ladenschlusszeiten, usw.usw.
Lehrerinnenzölibat wurde erst 1951 aufgehoben, davon hatte ich bisher allerdings noch nie etwas gehört.
Marion und Hannelore sind zwei interessante Protagonistinnen, jede auf ihre Weise liebenswert, die gemeinsam durch Höhen und Tiefen gehen. 
Die Freundschaft der beiden Frauen gerät durch ein Ereignis in eine schwere Krise, bis sie dadurch zerbricht. Wird dieses Zerwürfnis jemals zu kitten sein oder bleibt für immer ein schaler Nachgeschmack?

Während des Lesens habe ich mich oft gefragt, wieviel Autobiografisches im Roman stecken mag und erst nachdem ich zum Schluss den Klappentext las, wusste ich es - Viel!!
Lore und Moon sind mir während des Lesens richtig ans Herz gewachsen, sodass ich traurig war, als das Buch zu Ende war.
Ein wirkliches Lese- Vergnügen, das ich nur wärmstens empfehlen kann!



Habt Ihr Lust noch eine Anekdote von meiner Begegnung mit Lilli Beck zu lesen ?

Mit Lilli Beck hatte ich über die Jahre immer mal Kontakt über Facebook, aber getroffen haben wir uns noch nie. Umso mehr freute ich mich, sie nun endlich in Frankfurt auf der Buchmesse kennen zu lernen. Verabredet waren wir  im ARD Forum auf einen Kaffee.


            
Als wir uns sahen, war es, als kennen wir uns schon ewig und wir verstanden uns auf Anhieb.
Während wir bei Kaffee und Cola saßen, lief hinter uns auf der Leinwand das Programm von der Live- Bühne, die ein paar Meter entfernt war. Ich saß mit dem Rücken zur Leinwand und Lilli bemerkte nebenbei,, `Ach die Viktoria.` Ich drehte mich halb um, sah die blonde Frau und sagte: `Ach, die Ferres?`


Lilli nickte und meinte, die Viktoria hätte ein Buch geschrieben, über eine Internetbekanntschaft und sie hätte sie schon am Blanvalet-Stand persönlich kennengelernt. Ich :`Echt, die Ferres hat ein Buch geschrieben?`
Zwischendurch sprachen wir über etwas anderes und mittendrin fiel mir ein. `Die Ferres heißt doch gar nicht Viktoria, die heißt doch Veronika`.
 Lilli: `Ach ja,stimmt`. 
Das Interview schien aber ganz interessant zu sein und wir beschlossen, rüber zur Bühne zu gehen und es uns LIVE anzusehen.

 Während ich zuhörte, meinte ich leise zu Lilli...`Die Ferres sieht so anders aus` und Lilli : `Findest du? Eigentlich nicht`.  Hm, ich fands auch komisch, das die Ferres einen Typen übers Internet kennenlernt und fragte mich, wann das gewesen sein soll. Nach einiger Zeit sagte ich nochmal...`Komisch, dass die Leute in echt oft ganz anders aussehen als im Fernsehen.`
Auf einmal drehte ich meinen Kopf nach rechts und sah auf der Anzeigetafel: 
 `Viktoria Schwartz im Interview zu ihrem Buch`:
  Wie meine Internet-Liebe zum Albtraum wurde

Ich stupste Lilli an und zeigte ihr das und meinte kichernd  `Das ist doch gar nicht die Ferres`  und Lilli verständnislos : `Wieso die Ferres?`  Woraufhin wir beide losprusteten... Wir haben uns ausgeschüttelt vor Lachen,  konnten gar nicht mehr aufhören. 
Das war echt wie in so einem Sketch, wo zwei Leute immer aneinander vorbeireden. Ich muss jetzt noch lachen, wenn ich dran denke.. :-D

                           

                           Eine sehr sympathische, lustige Lilli Beck!!!!








Donnerstag, 19. November 2015

Ich bin wieder zurück!!

ⒸA.Lunau
Ihr Lieben, ich habe zwei Wochen Urlaub an der Nordsee gemacht, deswegen war es hier etwas ruhiger.. Aber so langsam kehrt wieder der Alltag ein und ich schaffe es hoffentlich  am Wochenende, ein paar Rezensionen und einen Lesungsbericht zu schreiben. Und falls Ihr Lust habt, gibts dann auch ein paar Urlaubsbilder.....

Mittwoch, 4. November 2015

Rezension: `Dornenmädchen` von Karen Rose


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Ziemlich langatmig !!
















Dieser knapp 900 Seiten lange Thriller handelt von der Therapeutin Faith, die vor einem irren Stalker auf der Flucht ist. Sie wechselt ihre Identität und zieht in das Haus ihrer Großmutter, das sie vor kurzem geerbt hat.
Doch sicher ist sie anscheinend nirgendwo auf der Welt !

Eigentlich ist der Stoff etwas, woraus man eine spannende Geschichte machen kann. Die Handlung ist gut durchdacht und Karen Rose hat außergewöhnliche Charaktere geschaffen. Faith ist eine sympathische Protagonistin, deren Angst und Panik vor ihrem Stalker man geradezu spüren kann.
Ein Handlungsstrang berichtet zwischendurch aus der Sicht des Täters, was jedesmal sehr spannend war.
Trotzdem empfand ich das Buch insgesamt zu langatmig.

Die Liebesgeschichte von Faith und Novak erinnerte mich irgendwann an einen Groschenroman, völlig übertrieben. Die langen Beschreibungen der Gefühle und die uninteressanten Dialoge zwischen den beiden fand ich nach einer Weile richtig öde.
Es gibt viele spannende Kapitel, aber eben auch die langatmigen, wodurch  bei mir die Freude am Lesen gedämpft wurde. Irgendwann habe ich vieles überflogen, um endlich zum Ende zu kommen.

Das Buch hätte gut und gerne 300 Seiten weniger haben können, wäre sicher spannender gewesen.
Was mich zusätzlich beim Lesen gestört hat, waren die extrem dünnen Seiten.

`Dornenmädchen` war mein erstes Buch von Karen Rose, doch ich habe mir sagen lassen, dass ihre Bücher immer in diesem Stil geschrieben sind.
Es ist natürlich Geschmacksache, aber ich kann dem Buch nur 3 Sterne vergeben!



Ich danke dem  Knaur Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Rezension: `Der Wille meines Vaters` von Maude Julien





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Unvorstellbar !!














Schon lange vor ihrer Geburt war Maudes Lebensweg genauestens geplant. Ihr Vater Louis Didier adoptiert mit Mitte 30 ein kleines Mädchen, erzieht sie, lässt sie studieren und als sie alt genug ist, heiratet er sie. Doch alles hat nur einen einzigen Sinn und Zweck.
Sie soll einem Mädchen das Leben schenken, das er nach seinen Vorstellungen formen  will.
Maude ist drei Jahre alt, als sie mit ihren Eltern in ein abgelegenes Haus zieht, das sie die nächsten Jahre nicht mehr verlassen wird.
Der Vater tyrannisiert seine Frau und seine Tochter, alles darf nur nach seinem Willen geschehen. Die Mutter, die ja auch von klein auf nur von ihm erzogen wurde, lehnt sich niemals auf, sondern hält noch zu ihrem Mann gegen das kleine Mädchen. 
Besonderen Wert legt Didier auf Disziplin, so muss Maude stundenlang gerade sitzen, darf sich nicht bewegen, nicht kratzen, nicht anlehnen. Waschen ist ungesund, Wasser muss immer kalt sein, Schmerzen sind etwas für Feiglinge.

Zeigt sie vor irgendetwas Angst, wie z.B. den Ratten, muss sie lernen, diese Angst zu überwinden, indem sie mit den Tieren im Keller eingesperrt wird.
Die einzige Freude, die Maude im Leben hat, sind ihre Haustiere, doch natürlich hat ihr Vater auch dagegen etwas.
 Das Buch ist ziemlich heftig, zumal es sich um eine wahre Geschichte handeln soll. Mir kamen beim Lesen mehr als einmal die Tränen.
Maude versteht natürlich nicht, warum sie so leben muss und keinerlei Freude haben darf. Didier scheint völlig übergeschnappt. Man kann sein Verhalten nicht fassen und das er es schafft, damit durchzukommen. Was er von den beiden Frauen verlangt, ist unmenschlich, und man will es eigentlich nicht glauben, doch wenn man an den Fall Fritzl in Österreich denkt, weiß man ja, alles irre ist möglich.
Das Buch liest sich flüssig vom Stil her,  in kurzen Kapiteln wird von Maudes täglich Qualen und Duldungen berichtet.
 Für Zartbesaitete ist dieses Buch nichts, trotzdem sollte man sich vor Augen halten, dass es eine Tatsache ist und es wirklich Dinge gibt, die unvorstellbar sind.
Sehr gut gefallen hat mir, dass das Buch nicht bei der Trennung vom Vater aufhört, sondern man noch erfährt, wie es weiterging.
Ein lesenswertes Buch, das mich noch lange beschäftigt hat.





Ich danke dem  Knaur Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Montag, 26. Oktober 2015

Rezension: `Schuhbecks Welt der Kräuter und Gewürze` von Alfons Schuhbeck


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Gewürz-Lexikon mit Kochbuch !!















Ich koche zwar schon lange und auch gerne, aber meist  landen bei mir doch immer die gleichen bekannten Gewürze im Topf; Salz Pfeffer, Paprika und vielleicht noch 4 andere.

In seinem `Kräuter und Gewürze` Lexikon widmet sich Alfons Schuhbeck den alltäglichen, aber auch den ausgefalleneren Gewürzen und schreibt ausführlich zu jedem etwas.
Wie lange ist es haltbar, wie wird es konserviert, wo kommt es her und was hat es für eine Geschichte? Wie sind die Inhaltsstoffe, wozu verwendet man es, was sind die gesundheitsfördernden Eigenschaften? Ein spezieller Tipp folgt immer am Schluss; z.B. dass auch Petersilienstiele Würze haben und benutzt werden können, oder dass man Salbei am besten frisch verwendet.
Außerdem befasst er sich mit der Herstellung von Ölen und Gewürzmischungen, was ich megaklasse finde.
Nach dem Kapitel Gewürze und Kräuter gibt es jede Menge Rezepte, alle reich bebildert und das Nachkochen wird durch eine sehr ausführliche Anleitung vereinfacht. Aufgeteilt sind sie, wie üblich, von Vorspeisen bis Desserts. Die Gerichte sind von einfach bis raffiniert, für jeden etwas dabei.

Ich bin ziemlich angetan von dem Buch. Es ist kein Kochbuch im herkömmlichen Sinne, sondern wirklich ein Nachschlagewerk, noch dazu in  Übergröße. Ich denke, dass es eine Super-Geschenkidee für Kochbegeisterte  ist, zumal ich den Preis absolut okay finde.



Ich danke dem ZS Verlag  für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Rezension: `Die Lichtung` von Linus Geschke


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Was ist damals wirklich geschehen???















Der Journalist Jan Römer bekommt den Auftrag, über das Party- Wochenende einer Clique in den 80er  Jahren zu schreiben, bei dem am Ende zwei Jugendliche tot sind. Ein Mädchen wurde brutal vergewaltigt und ermordet und ein Junge erschlagen. Der Täter konnte nie ermittelt werden.

Eigentlich eine gute Story für Jan Römer, wenn er damals nicht selbst einer der Jugendlichen gewesen wäre.
Obwohl er weiß, dass es ihm gar nicht gut tut, in den alten Erinnerungen zu kramen, sagt er zu und beginnt  mit der Recherche.

Er sucht seine  Kumpels von früher auf und versucht, das Wochenende im Sommer 1986 noch einmal zu rekonstruieren.
Als er den Polizeibericht liest, merkt er, dass heute etwas nicht mehr mit seinen Erinnerungen von damals zusammen passt.
Es kann nicht so gewesen sein, wie alle Leute 27 Jahre lang geglaubt haben und nun will Jan genau wissen, was damals an dem Wochenende in der Blockhütte wirklich passiert ist.
Jan, der in der Ich-Form erzählt, ist eigentlich ein sympathischer Protagonist, wenn ich auch vieles in seinem Verhalten nicht nachvollziehen konnte, denn manchmal benimmt er sich ziemlich naiv. 

Das Buch ist in zwei Handlungsstränge eingeteilt, wovon einer uns in die 80er Jahre nach Köln verschlägt.
Jans Erlebnisse in der Jugend, die erste Liebe, die Treffen mit der Clique und die Musik, das hat der Autor sehr gut rübergebracht. Da kamen direkt viele Erinnerungen hoch, die ich schon vergessen hatte.
Wenn man in den 80ern groß geworden ist, oder zu der Zeit noch jung war, kann man sich wunderbar hineinversetzen.

Jan kramt in seinem Gedächtnis, um herauszufinden, was die ganzen Jahre übersehen wurde und nicht zusammenpasst.
In mühsamer Recherche, zusammen mit seiner besten Freundin `Mütze`, fügt er nach und nach kleine Puzzleteile zusammen und gerät dabei in tödliche Gefahr, denn es gibt jemanden, der unbedingt mit allen Mitteln verhindern will, dass er noch tiefer gräbt.
Linus Geschke schreibt spannend und authentisch, hat vielschichtige Charaktere geschaffen und lässt den Leser bis zum Schluss im Ungewissen, was den Täter und den Tathergang betrifft. 
 `Die Lichtung` ist der Auftakt einer Reihe um den Journalisten Jan Römer und ich freue mich schon auf den zweiten Band. 





Wer gewinnt `Das Joshua Profil` ???

Ihr Lieben, es hat bei der Menge an Zuschriften leider etwas gedauert mit dem Auszählen. Aber nun sind die Gewinner gezogen... 
Seid Ihr gespannt???

              Je ein Exemplar gewonnen haben:

                                          



Susanne K .
                   Felix M.
                                     Volker M.
         Jennifer S.
                                                  Nils D.

              Herzlichen Glückwunsch!!

Ihr bekommt natürlich noch eine persönliche Benachrichtigung..
Allen anderen danke ich für die Teilnahme!!

Montag, 19. Oktober 2015