Sonntag, 18. August 2013

Rezension : Wut von Martin Krist



* * * *


Morde in der 
"Berliner Unterwelt"!!!













Der junge Leif Nehring wird zu Sozialstunden verurteilt, weil er beim Drogenkauf erwischt wurde.  Eigentlich waren die Drogen für seine Freundin, die aber keinerlei Anstalten macht, ihn zu entlasten.


Leif wird zu Sozialstunden verdonnert, und zwar soll er bei einer Sozialstation helfen, die Berliner Obdachlose betreuen. Was er bis dahin noch nicht wusste, in den Kanälen und unterirdischen Gängen leben Unmengen an Menschen. Man kann fast sagen, unter Berlin existiert noch eine andere Welt.
Das ist eine interessante Geschichte, im Anhang gibt es auch jede Menge Material über die Berliner Unterwelt, passend zur Story, sehr lesenswert..

Schon am ersten Tag seiner Tätigkeit bekommt Leif einen Mord hautnah mit, aber er meldet ihn nicht und wird somit selbst zum Verdächtigen. Als kurz darauf weitere Morde passieren, wird er direkt auch dafür verantwortlich gemacht.

Zu Beginn fand ich Leif völlig verpeilt, für ihn gibt es nur Party und Vergnügen, aber im Laufe des Buches hat er  doch meine Sympathie gewonnen.. Ganz im Gegensatz zu Paul Kalkbrenner, dem leitenden Ermittler. Mit ihm konnte ich nicht richtig warm werden.
Seine Mutter hat er aus Bequemlichkeit ins Heim abgeschoben, seine Ehe geht gerade den Bach runter und er befindet sich auf dem besten Weg, auch noch seine Tochter zu verlieren. Doch irgendwie scheint ihn das alles nicht zu berühren, denn nur seine Arbeit ist ihm wichtig. Erst zum Ende hin fand ich ihn etwas menschlicher...
Natürlich ist es auch eine Wahnsinnsaufgabe, mehrere Morde aufzuklären, während die Öffentlichkeit so wenig wie möglich davon mitbekommen soll. Denn zur gleichen Zeit tagt in Berlin ein Riesen-Klimagipfel und da möchte niemand etwas von Mord hören.

Das Buch besteht aus mehreren Handlungssträngen, in denen verschiedene Personen aus ihrer Sicht berichten. Zuerst sind einem die Zusammenhänge auch überhaupt nicht klar, aber nach und nach fügt sich alles zusammen und ergibt einen Sinn.
Die Kapitel sind kurz und spannend und enden oft mit einem Cliffhanger. Die Idee, die Story in den Berliner Untergrund zu verlegen ist genial..
Trotzdem hätte ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht, denn so blieben bei mir noch ein paar offene Fragen zurück..
Ganz so spannend wie `Die Mädchenwiese` fand ich `Wut` nicht, doch das bedeutet ja nur, dass der Autor sich gesteigert hat im Laufe der Jahre, denn Wut war sein erster Krimi.
Aber der Schreibstil ist flüssig, das Buch läßt sich sehr gut lesen und hat volle 4 Punkte verdient.
Nun freue ich mich auf Martin Krists neuen Roman, "Drecksspiel", der im Oktober 2013 erscheinen wird.


                                



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